Colani GT

Colani GT Poster in silver on steel grating (Originalfarbe) by Art Heroes

»Verbunden mit der Millionenfach bewährten Qualität des VW 1200 werden Sie einen Sportwagen besitzen, der ihnen nur Freude bereitet« so stand es im Werbeprospekt für den Colani GT. Stückzahl 361 von 1964-1968.

Colani GT Poster by Art Heroes in original color Colani GT Poster by Art Heroes in darkblack front view

Für die geringe Stückzahl von nur 361 Exemplaren wurde der Colani GT doch recht lange produziert – 1964-1968, dann war Schluss mit dem Summer-feeling Roadster-Coupé. Produziert hatte das Colani-Automobil die Firma Canadur GmbH aus Berlin, die auf Kunststoffprodukte spezialiert war.
Vorab ein wichtiger Hinweis, die Nase, bzw. Frontpartie wurde übrigens vielfach von den neuen Besitzern sehr vielseitig mit eigens, kreierten Kühlergrill geändert oder diese sogar vorne komplett mit Polyester abgerundet.

Colani GT Art Car by aRi F. and Poster by Art Heroes

Colani GT in black on steel grating

Doch was ist das nun für ein Fahrzeug, die durchaus eine große Fangemeinde hat?
Fun Car, Buggy, Concept Car, Cabriolet, Kit Car, Strandauto, Future Car, Roadster oder fahrende Skulputur von Luigi Colani? Vielleicht auch nur eine designerisch, verunglückte Polyesterflunder mit 32 PS VW-Motor im Heck…
Wie man auch hinsieht und es kommt wirklich auf den Standpunkt darauf an, mal gefällts sehr gut und aus einem anderem Sichtwinkel sogar nicht recht gelungen. Erfahrung hatte der gebürtige Berliner Lutz Colani jedenfalls schon lange genug, entwarf er doch so manche Kunststoffkarosserie z.B. für Alfa Romeo oder Fiat und Volkswagen, da ist die Idee nicht weit etwas eigenes auf den Weg zu bringen.

Colani GT in black & yellow front view Colani GT Poster in blue

Ein Meister der Selbstdarstellung, bzw. Marketing by my Self war Colani schon immer und nicht nur mit diversen Sprüchen. Bekannt ist, dass er futuristische Luftschlösser nicht nur im Dutzend fertigte, obwohl er selbst schon zugab, dass 70% seiner Entwürfe nie in Serie geingen. Ob es damals wie heute Jung-Designern anders ging?

Colani GT in black & graphit front Colani GT Poster in silver metallic

Einige Beispiele die durchaus weltweit Schule machten und nicht nur weil Colani Ecken und Kanten nicht mochte, ist sicherlich die ergonomisch geformte Canon Spiegelreflexkamera T90 von 1986. Auch Waschbecken für Villeroy & Boch oder Porzellan für Rosenthal formte er wunderbar rund. Dazu kam vorher schon die futuristische Kugelküche für Poggenpohl. Ein letztes Beispiel von vielen, aerodynamische Lkw-Zugmaschinen die heute mittlerweile wieder en Vogue sind, wenn man sich zum Beispiel den Entwurf des neuen Tesla-LKW mit Elektroantrieb der Elon Musk Company ansieht, war Colani in den 70er Jahrendamals nicht so weit davon entfernt. Seine futuristische Colani-Zugmaschine wird übrigens heute unter dem Namen MMpro (Marchi Mobile) sogar nach den neuesten EURO 6 produziert.

Technische Daten Colani GT
Motor: luftgekühlter 4-Zylinder 4-Takt Boxermotor von VW
Hubraum: 1184 ccm
Leistung [ kW/PS ]: 25.0 / 34.0 bei 3600 U/min
Dehmoment: 84 Nm bei 2000 U/min
Geschwindigkeit: ca. 140 km/h
Getriebe: 4-Gang manuell
Antrieb: Hinterradantrieb
Bremsen: Scheibenbremsen hinten und vorne
Grundrahmen: VW 1200
Frontscheibe: Plexiglas
Anzahl der Türen: 0
Sitzplätze: 2
Chassis: dreiteilige Kunststoff-Karosserie aus glasfaserverstärktes Vestopal (GFK)
Größe in mm: Höhe 1180 , Breite 1500 , Länge 4300
Radstand: 2400 mm
Gewicht: 550 kg
Bauzeit: 1964-1968
Stückzahl: 261
Preis als Bausatz: 1950,- DM (ohne Fahrgestell)
Preis fertig montiert: ca. 6.000-7.000 DM je nach Zusatzausstattung
Preis heute: zurzeit wird 1 Colani GT für 19.000,- Euro angeboten, Stand Oktober 2018

Hier einige unbearbeitete Fotos wie ich den Colani GT auf einer Oldtimermesser gefunden habe.
Here are some unprocessed photos as I have found the Colani GT on Classic Car Meeting.

Beim Colani GT bestand die Karosserie aus glasfaserverstärktem Vestopal der Chemiewerke Hüls. Auf das Käfergestell mit Achsen, Motor, Getriebe und Plattformrahmen wurde das 3-teilige Kunststoff-Karosserie aufgeschraubt. Durch diese Kunststoffbauweise hatte der Colani GT nur noch ein Gewicht von 550 kg, somit 170 kg weniger als der Fahreugspender namens VW Käfer 1200. Auch die Aerodynamik war um einiges besser als beim Käfer und dieser dann glatt eine um zwanzig Stundenkilometer höhere Spitzengeschwindigkeit hatte. Nach ca. 261 VW Colani gab es allerdings Schwierigkeiten mit der Produktion, denn der damalige VW-Chef Heinrich Nordhoff (*6. Januar 1899; †12. April 1968 in Wolfsburg) sperrte sich zunehmend die Trägerbasis zu liefern. So musste man dazu übergehen von anderen Hersteller von VW-Sonderkarosserien Teile einzukaufen, was sich dann später irgendwann nicht mehr rechnete und Heinz Kühle, Teilhaber der Colani GT-Produktion zog sich zurück.

Colani GT Poster in Originalfarbe by Art Heroes Colani GT Poster in black & black on top

Und hier noch einige weitere Details zur Produktion des Colani GT sind z.B., dass die Heckscheibe des Karman Ghia Coupé anfangs für Frontscheibe eingebaut wurde und erste später konnte diese bei der Firma Südglas in Bietigheim bestellt werden. Der Kunststoffschalensitz von Colani war nicht verstellbar sondern fest auf dem Boden des VW Käfer verschraubt, was dann zusätzlich eine sehr tiefe Sitzposition ergab und auch das Fahrzeug insgesamt sehr niedrig ausgeführt werden konnte. Türen gab es keine, jedoch eine Plexiglaskuppel die nach hinten geklappt werden konnte zum Ein- und Aussteigen. Wem das damals zu spacig war, für den gab es alternativ auch ein Kunststoffdach mit Flügeltüren oder eine zusammenklappbare Persenning.
Umd das ganze etwas abzurunden, Extras gab damals auch schon beim Colani GT: hölzernes Sportlenkrad, Tourenzähler, Talbotspiegel, Armaturenpolsterung und Porsche-Felgen, gleich wie auf den von mir fotografieren Modell zu sehen ist.

Colani GT Art Car Poster by Art Heroes

Angeboten wurde das Fahrzeug anfangs als Kit Car-Bausatz zum selbst zusammenbauen was jedoch nach kurzer Zeit nicht mehr in Frage kam. Anfangs hatte man den Colani GT für nur 1950,- DM (ohne Fahrgestell) angeboten, doch der Preis schnellte wegen der allzu hohen Qualitätsansprüche auf satte 6000,- bis 7000,- DM hoch!

 

Den Colani GT gab es übrigens in fast allen Farben, also nicht nur wie zurzeit modern in Silbermetallic, auch Rot, Gelb, Schwarz oder in Blau und vielen anderen konnte dieser bestellt werden.

Luigi Colani wurde 91 Jahre alt,
er lebte von * 2. August 1928 in Berlin, gebürtig Lutz Colani; † 16. September 2019 in Karlsruhe.

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