Mercedes-Benz 300 SL W 198 Gullwing Coupé und Roadster: Ein Meisterwerk der Automobilgeschichte.
Was für ein spektakulärer Auftakt: Bei der International Motor Sports Show in New York präsentiert Mercedes‑Benz den 300 SL Seriensportwagen (Baureihe 198) erstmals am 6. Februar 1954. Und gleich daneben steht der fast fertige Prototyp namens 190 SL Roadsters (Baureihe 121). Eingesetzt hatte sich der US-Importeur und Autohändler Maximilian E. Hoffman, der maßgeblich auch für den späteren Verkaufserfolg der in den USA beteiligt war. So kam mit den beiden Sportwagen die Tradition der Seriensportwagen mit dem rennsportgekrönten Kürzel SL zustande.
Der Mercedes-Benz W 198, besser bekannt als der Mercedes 300 SL, gilt als eines der ikonischsten Fahrzeuge der Automobilgeschichte. Mit seiner revolutionären Technik, seinem außergewöhnlichen Design und den bemerkenswerten Erfolgen im Motorsport hat er sich einen festen Platz in der Geschichte des Automobils erobert. Dieser Sportwagen war als Coupé und Roadster erhältlich und wurde von 1952 bis 1963 produziert. Der W 198 zeichnete sich nicht nur durch seine technischen Innovationen aus, sondern auch durch die faszinierende Geschichte seiner Entstehung und die prominente Kundschaft, die ihn besaß.
MERCEDES-BENZ
TYP 300 SL der Silberpfeil des Sportfahrers
1950er, Mercedes-Benz Reklame Deutschland
Leistung voraus
TYP 300 SL
Den Gewinn aller Siege des Mercedes-Sterns
legen die Konstrukeure der Daimler-Benz AG mit diesem Sportwagen
von souveräner Eleganz in die Hände ihrer Kunden.
1950er, Mercedes-Benz Reklame Deutschland
GREAT GETAWAY CAR: Mercedes-Benz
PAST AND PRESENT: The famous 300 SL gullwing coupe and its improved replacement, the fabulous 300 SL Roadster
1960, Mercedes-Benz Reklame USA
MERCEDES-BENZ 300 SL
Tomorrow’s car
– her today!
1950er, Dealers from Coast to Coast Reklame USA
The 300 SL Roadster
A rare combination: outstandig road performance plus luxury
1950er, Mercedes-Benz Reklame USA
Elegant beherrschte Kraft TYP 300 SL Roadster
Wo man sich für die gebändigte Kraft eines starken Motors begeistert, wo man ein erregendes Fahrerlebnis in einem faszinierenden Wagen sucht, da steht der neue Mercedes-Benz 300 SL Roadster im Mittelpunkt des Interesses. Leicht und elegant beherrschen Sie die geschmeidige Kraft dieses modernen Seriensportwagens, denn seine 225 PS liegen sicher in Ihrer Hand. Form, Leistung und Fahreigenschaften reiften in diesem dynamischen Wagen zu vollendeter Form.
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Entstehungsgeschichte des Mercedes-Benz W 198
Die Entstehung des Mercedes-Benz W 198 ist eng mit dem amerikanischen Importeur Max Hoffman verbunden. Hoffman war ein österreichisch-amerikanischer Geschäftsmann, der in den USA den Vertrieb von Luxusautos wie Porsche, BMW und Mercedes-Benz erfolgreich vorantrieb. Anfang der 1950er-Jahre zeigte er großes Interesse daran, für die amerikanische Kundschaft ein Auto zu finden, das sowohl außergewöhnliche Leistung als auch Stil verkörperte – Eigenschaften, die in den USA eine immer größer werdende Klientel ansprachen.
1951 kontaktierte Hoffman Mercedes-Benz, um das Unternehmen von der Notwendigkeit eines Sportwagens zu überzeugen, der den wachsenden Markt für leistungsstarke Autos in den Vereinigten Staaten ansprechen würde. Mercedes-Benz hatte bereits ein äußerst erfolgreiches Rennmodell, den W 194 300 SL, entwickelt, der 1952 in der berühmten Carrera Panamericana gewonnen hatte. Das Rennen und der Erfolg der 300 SL im Motorsport weckten das Interesse an einem Serienmodell. Hoffman war ein entscheidender Faktor bei der Entscheidung von Mercedes-Benz, das Modell in Serie zu produzieren und in den USA zu verkaufen.
Der W 198: Coupé und Roadster
Der Mercedes 300 SL W 198 wurde in zwei Varianten angeboten: dem Coupé (mit dem markanten Flügeltür-Design) und dem Roadster.
W 198 Coupé (1952–1957): Das Coupé war das ursprüngliche Modell, das auf dem Rennwagen 300 SL basierte. Es hatte die charakteristischen Flügeltüren, die sich nach oben öffneten und die markanteste Designmerkmale des Fahrzeugs darstellten. Der Coupé war mit einem 3,0-Liter-Sechszylinder-Motor ausgestattet, der 215 PS leistete. Dieser Motor ermöglichte dem Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 250 km/h, was für die damalige Zeit äußerst beeindruckend war.
W 198 Roadster (1957–1963): Der Roadster wurde nach dem Erfolg des Coupés entwickelt und kam 1957 auf den Markt. Er bot mehr Komfort und Praktikabilität als das Coupé, da er mit herkömmlichen Türen und einem abnehmbaren Verdeck ausgestattet war. Der Roadster war in seiner Leistung dem Coupé ebenbürtig, doch er zeichnete sich durch eine bessere Straßenlage und ein etwas komfortableres Fahrgefühl aus. Der Roadster war besonders in den USA sehr gefragt, da er die Wünsche der amerikanischen Kundschaft nach einem offenen, luxuriösen Sportwagen perfekt erfüllte.
Erfolge im Motorsport
Der Mercedes 300 SL erzielte außergewöhnliche Erfolge im Motorsport, und einer der herausragendsten Fahrer, der mit diesem Modell Berühmtheit erlangte, war der britische Rennfahrer Stirling Moss. Moss fuhr 1955 mit dem Mercedes-Benz 300 SL in der Mille Miglia, einem der prestigeträchtigsten Langstreckenrennen der Welt. Zusammen mit seinem Beifahrer Denis Jenkinson holte er einen sensationellen Gesamtsieg. Dabei stellte das Team einen Rekord auf, indem es das Rennen in einer Rekordzeit von nur 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden beendete. Dieser Sieg und die technische Überlegenheit des 300 SL machten den Wagen zu einem der legendärsten Fahrzeuge der Rennsportgeschichte.
Zudem gewann der 300 SL auch in anderen internationalen Rennen, darunter Le Mans und verschiedene Sportwagen-Weltmeisterschaften, was die Exzellenz des Wagens weiter untermauerte.
Stückzahlen und Berühmtheiten
Insgesamt wurden zwischen 1952 und 1963 nur etwa 1.400 Exemplare des Mercedes 300 SL Coupé und etwa 1.000 Exemplare des Roadsters produziert – eine relativ geringe Zahl, die den exklusiven Status des Wagens noch verstärkte. Der Mercedes 300 SL war nicht nur ein Technikwunder, sondern auch ein Statussymbol, das von zahlreichen Berühmtheiten aus Film, Musik und Industrie geschätzt wurde.
In Kürze mehr…
Dieser Mercedes 300 SL erzielte außergewöhnliche Erfolge im Motorsport, und einer der herausragendsten Fahrer, der mit diesem Modell Berühmtheit erlangte, war der britische Rennfahrer Stirling Moss. Moss fuhr 1955 mit dem Mercedes-Benz 300 SL in der Mille Miglia, einem der prestigeträchtigsten Langstreckenrennen der Welt. Zusammen mit seinem Beifahrer Denis Jenkinson holte er einen sensationellen Gesamtsieg.
Dieser Flügeltürer ist einer der vier Rennwagen, die von der Sportabteilung im Werk Untertürkheim erstellt wurden und bei der Rétromobile 2025 in Paris ausgestellt wurden.
Und es war der 1. von 4 Werksrennwagen, von denen mutmaßlich nur noch zwei Fahrzeuge bekannt sind.
1955 Mercedes-Benz 300 SL ‚Sportabteilung‘ Gullwing (W198)
Antrieb: SOHC Reihensechszylinder, 2996 ccm, 240 PS, Bosch Einspritzanlage, Viergang-Schaltgetriebe, Hinterradantrieb
Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung mit Doppel-Querlenker, Schraubenfedern, Drehstab-Stabilisator, hydraulische Teleskop-Stoßdämpfer, Trommelbremsen;
Hinten Pendel-Schwingachse, Schraubenfedern, hydraulische Teleskop-Stoßdämpfer, Trommelbremsen
Räder: Stahlfelgen, 5 K x 15“ mit 6,50-15 Supersport Reifen
Sonstiges: Der 1. von 4 Werksrennwagen, von denen mutmaßlich nur noch zwei Fahrzeuge bekannt sind.
Hier einige Bilder vom 1955 Mercedes-Benz 300 SL ‚Sportabteilung‘ zusammen mit Ana Benaped Pitu, einer leidenschaftlichen Oldtimer-Liebhaberin bei der Rétromobile 2025 in Paris.
Film- und Showgeschäft: Unter den prominenten Besitzern des 300 SL finden sich Hollywood-Stars wie Clark Gable und James Dean, die beide für ihre Vorliebe für schnelle Autos bekannt waren. Auch die Schauspielerin Grace Kelly, die später Fürstin von Monaco wurde, hatte einen 300 SL Roadster.
Industrie: In der Automobilindustrie wurde der 300 SL von führenden Persönlichkeiten wie dem Auto-Designer Ferdinand Porsche und dem Fiat-Chef Gianni Agnelli geschätzt. Auch Enzo Ferrari, der Gründer von Ferrari, soll den Mercedes 300 SL bewundert haben.
Politik und Gesellschaft: Der 300 SL war auch bei Politikern und Gesellschaftsleuten gefragt, darunter die Familie von Alfred Krupp, dem berühmten Industriellen. Der Wagen galt als exklusives und luxuriöses Statement und war in den besten Kreisen sehr beliebt.
Fazit: Ein Klassiker für die Ewigkeit
Der Mercedes-Benz 300 SL W 198 bleibt bis heute eines der bekanntesten und begehrtesten Autos der Automobilgeschichte. Seine einzigartige Verbindung von Technik, Design und Rennsportgeschichte macht ihn zu einem wahren Meisterwerk der Ingenieurskunst. Der Einfluss von Max Hoffman und der Erfolg des W 198 im Motorsport – insbesondere durch Stirling Moss – trugen maßgeblich dazu bei, dass der Mercedes 300 SL in den 1950er Jahren zu einem Symbol für Luxus und Leistung wurde.
Mit seiner limitierten Stückzahl und der prominenten Kundschaft erlangte der 300 SL auch im Laufe der Jahre einen fast mythischen Status, der bis heute anhält. Wer heute einen 300 SL besitzt, besitzt ein Stück Automobilgeschicht – ein Fahrzeug, das die Herzen von Autoliebhabern und Sammlern gleichermaßen höher schlagen lässt.
Das teuerste Auto der Welt
Der Gullwing-SL war in dieser Hinsicht ganz besonders, denn als Neuwagen kostete er schon mindestens 29.000 Mark ohne jegliche Extras. Wenn man bedenkt, dass ein deutscher Facharbeiter in den 50er Jahren jedoch nur durchschnittlich knapp 4.000 Mark im Jahr verdiente und das damals meistgekaufte Fahrzeug, ein Käfer, 3.950 Mark kostete, dann ist das wirklich beeindruckend.
Seit 2022 ist das teuerste Auto aller Zeiten ein Mercedes 300 SLR von 1955. 135 Millionen Euro erzielte dieses einstmals dem Mercedes-Ingenieur Rudolf Uhlenhaut dienende Coupé in einer Auktion, fast drei Mal so viel wie der vorgehende Rekordhalter, ein Ferrari 250 GTO von 1962.
Der obige 1955 Mercedes-Benz 300 SL ‚Sportabteilung‘ Gullwing wird nur mit 5 Millionen Euro geschätzt.
Mercedes-Benz 300 SL, Uhlenhaut-Autobahn-Rekordwagen 1958
Rudolf Uhlenhaut, der legendäre Mercedes-Benz-Konstrukteur, fuhr 1958 – mit einem umgerüsteten 300 SL einen Autobahnrekord von 245 km/h. Der rote SL ist noch immer mit der längsten schon damals erhältlichen Hinterachs-Übersetzung von 3,25:1 ausgestattet. Zu echtem Ruhm kam er dann mit dem Rennfahrer Eberhard Mahle (* 7. Januar 1933 in Stuttgart; † 21. Dezember 2021), der mit diesem umgebauten 300 SL Roadster von 1960 bis 1962 u.a. sehr viele 1. Plätze bei Bergrennen und Flugplatz-Rennen herausfuhr. Eberhard Mahle war ab 1960 Fahrer der Rallye-Werksmannschaft von Mercedes-Benz.
Kenngrößen | W 198 (Coupé) | W 198 II (Roadster) |
Baujahre | 1954–1957 | 1957–1963 |
Radstand | 2400 mm | |
Länge | 4520 mm | 4570 mm |
Breite x Höhe | 1790 x 1300 mm | |
Wendekreis | 11,5 m (2 Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag) | |
Masse | 1295 kg | 1420 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 1515 kg | 1560 kg |
Luftwiderstandsbeiwert | 0,425 | 0,537 (offen) |
Höchstgeschwindigkeit (Herstellerangaben) | 208 km/h | 220 km/h |
Beschleunigung (0–100 km/h) | Mit serienmäßiger Hinterachsübersetzung 9,3 s | |
Tankinhalt | 100 l (gegen Aufpreis 130 l) | 100 l (davon 9 l Reserve) |
Kraftstoffverbrauch | 9,5 l/100 km | |
Motortyp | Ottomotor, M 198 I / 198.980; ab 3/1962: M 198 III / 198.982 | |
Bauat | Reihen-Sechszylindermotor, um 45° geneigt längs eingebaut; ab 3/1962 Leichtmetallblock | |
Kühlung | Flüssigkeitskühlung (15,5 l Kühlmittel) | |
Motorschmierung | Trockensumpfschmierung mit Hauptstrom-Ölfilter und Ölkühler (Ölinhalt 15 Liter) | |
Gemischaufbereitung | Direkteinspritzung mit mechanisch geregelter Sechsstempel-Einspritzpumpe, Einspritzdruck 4,5 MPa | |
Bohrung × Hub | 85 × 88 mm | |
Hubraum | 2996 cm³ | |
Nennleistung (DIN 70020 | 215 PS (158 kW) bei 5800 min−1 | 215 PS (158 kW) bei 5800 min−1 |
Maximales Drehmoment | 28 kpm (274,6 Nm) bei 4600 min−1 | |
Verdichtungsverhältnis | 8,55 : 1 | |
Ventilsteuerung | OHC: zwei Ventile je Zylinder, von einer Nockenwelle über Kipphebel betätigt, Antrieb durch Duplex-Rollenkette | |
Antrieb | Hinterräder | |
Kupplung | Einscheibentrockenkupplung | |
Getriebe | 4-Gang-Schaltgetriebe, vollsynchronisiert; Übersetzungen: I. 3,34, II. 1,97, III. 1,39, IV. 1,00, R 2,73 |
|
Übersetzungsverhältnis des Hinterachsantriebes | wahlweise 3,64 : 1, 3,25 : 1, 3,42 : 1, 3,89 : 1 oder 4,11 : 1 | |
Bremsanlage | hydraulisch, mit Unterdruck-Bremskraftverstärker, auf Vorder- und Hinterräder wirkend; Trommelbremsen vorn und hinten, ab 3/1961 Scheibenbremsen vorn und hinten |
Mercedes-Benz 300 SL Roadster (W 198 II) 1957-1963
Mercedes-Benz 300 SL Gullwing (W 198) 1952-1957
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