Nein, es sehen nicht alle Porsche gleich aus und der uralte Käfermotor wurde damals auch schon lange nicht mehr eingebaut, der Boxer blieb jedoch. Und im Porsche 356 A 1500 Super lebendiger denn je… Dieser war und ist mit nur 70 PS Leistung absolut Miglia Mille tauglich, aber einem Fliegengewicht von nur 810 kg Leergewicht und Kraft wie ein Tiger mit Testeronschüben in den Flegeljahren… 108 Nm bei 3600/min.. Das war eine absolute Kampfansage, doch bei der Mille Miglia reichte es zu den richtig großen Erfolgen erst für dessen Nachfolger. Doch dazu später mehr.
2 Jahre nur ist der Porsche 356 A 1500 Super von 1953-1955 gebaut worden. Dies auch noch in einer damals schon homöopathischen Stückzahl von 6.252 Coupé und 1.593 Cabriolets welches ich fotografiert habe (sh. Titelbild oben). Preis damals 15.800 DM kostete das Cabriolet und heute je nach Zustand 1- bis 2+ so ca. 200.000 bis 260.000 Euro (Stand 2019) für nur 70 PS unter der Motorhaube, natürlich mit Matching numbers und für jede Rallye im Motorsport zugelassen und dieser ist auch nachweislich schon die 1000 Mille Miglia mitgefahren!
Das heißt mein Fotoauto hat Rennhistorie.
Doch richtig erfolgreich war nur einer mit dem 1500 Super, Jaroslav Vaclav Maria „Jerry“ Juhan (* 13. Oktober 1921 in Prag; † 28. September 2011). Ein guatemaltekischer Autorennfahrer tschechoslowakischer Herkunft und offizieller Importeur von Porsche-Sportwagen in der Republik Guatemala. Auf der „Carrera de Pacifico“ ging er mit einem 1500 Super an den Start und gewann dieses Rennen sofort und bestellte daraufhin 2 Exemplare des Rennsportwagens Porsche 550 Spyder (1953-1957). Mit einem dieser Porsche 550 Spyder startete er am 1953 bei der Carrera Panamericana in Mexiko in der 1,6-Liter-Sportwagenklasse. Schon mitten in Führungsposition musste Jaroslav Juhan jedoch auf dem siebten Abschnitt mit technischem Defekt aufgeben. Jaroslav Juhan war einer der ersten Porsche Factory Racer.
Otto Becker Estrada kam mit seinem 1500 Super bei der Carrera Panamericana 1954 auf Platz 67 (Fahrtzeit 26:07:59). Hans Hermann mit seinem Porsche 550 Spyder auf einen hervorragenden 3. Platz nach einer Fahrzeit von nur 19:32:23 Stunden.
Porsche 356 A 1500 S Coupé / Cabriolet technische Daten
Motor: 4-Zylinder-Boxer, luftgekühlt
Hubraum: 1488 cm³
Leistung: 51/70 (kW/PS)
Beschleunigung 0-100km/h in 13,5 s
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Leistung: 70 PS (51 kW) bei 5000/min.
Max. Drehmoment bei 1/min.: 108 Nm bei 3600
Verdichtung: 8,2 : 1
Ventilsteuerung: Stoßstangen und Kipphebel (zentrale Nockenwelle)
Kühlung: Luftkühlung (Gebläse)
Getriebe: 4-Gang-Getriebe mit Porsche-Ringsynchronisierung, Knüppelschaltung
Radaufhängung vorn: Kurbellenkerachse (VW)
Radaufhängung hinten: Pendelachse mit Längsschubstreben
Federung: querliegende Drehstäbe
Karosserie: Kastenrahmen aus Stahlblech, mit Bodengruppe fest verbunden
Spurweite vorn/hinten: 1290/1250 mm
Radstand: 2100 mm
Länge: 3950 mm
Leergewicht: Coupé 810 kg – Cabriolet 830 kg
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
Stückzahl:
356 Coupé gesamt: 6.252
356 Cabriolet gesamt: 1.593
Preis 1955: Coupé 13.800 DM
Preis 1955: Cabriolet 15.800 DM
Preis 2019: Je nach Zustand 1- bis 2+ so ca. 200.000 bis 260.000 Euro und mehr.
Hier 19 unbearbeitete Fotos vom Porsche 356 A 1500 Super Cabrio auf einem Oldtimertreffen am Bodensee.
Here 19 unprocessed photos as I have found the Porsche 356 A 1500 Super Cabrio on a Classic Car Meeting on Lake Constance.
Stuttgarter Karosseriewerk Reutter sagt den meisten auf den ersten Blick sehr wahrscheinlich eher wenig, ausser dass die meisten Stuttgart sehr gut kennen und nicht nur Zuffenhausen/Porschewerk und Porsche Museum.
Das Stuttgarter Karosseriewerk hatte schon Ende der 20er Jahre für so manchen Oberklasse-Hersteller dessen Karosserien in Serie gefertigt. Es waren nicht nur Sondermodelle, jedoch oftmals Cabriolets der automobilen Crème de la Crème.
Anfangs verschiedene Wanderer-Karosserien bis zum Wanderer W24 und bald auch der erste Großserienauftrag für die Auto-Union AG. Weitere Kunden waren Adler, Benz, BMW, Daimler/Daimler-Benz, Dixi, Horch, Maybach, NSU, Opel. Auch ausländische Autoproduzenten ließen Aufbauten für ihre Fahrzeuge bei Reutter herstellen, so u. a. Ansaldo, Austro-Daimler, Bugatti, Buick, Cadillac, Chrysler, Fiat, La Salle. Jedoch auch der Vorläufer des VW Käfers – der Porsche Typ 12 und Volkswagen-Prototypen der Serie VW 303 und Serie VW 38.
Nach dem 2. Weltkrieg und man kannte sich bereits, baute das Karosseriewerk Reutter für Porsche von 1950 bis 1963 über 60.000 Coupé- und Cabrio-Karosserien des legendären Typs 356 zusammen. Reutter baute für Porsche jedoch auch verschiedene Protoytypen, unter anderem der Nachfolger „T8“. Heraus kam 1963 nach einer Namensänderung von „901“ der in „911“ umbenannt werden mußte, ein Porsche der 1964 auf den Markt kam und den Mythos Porsche bis heute und auch zu Recht noch mehr ausgebaut hat!
Mille Miglia 1955 mit Beteiligung von Porsche 356 A 1500 Super
22. Nr. 354 Deutschland Rainer Günzler
47. Nr. 352 Deutschland Dieter Lissmann
58. Nr. 357 Deutschland Hartmuth Oesterle / Deutschland J. Harmand
68. Nr. 353 Deutschland Robert Bochsler / Deutschland H. Kienle
94. Nr. 355 Deutschland Otto Schlicht / Deutschland G. Bialors
409. Nr. 356 Deutschland Hans Hammerle
412. Nr. 404 Italien Giovanni Brochetta / Italien Aldo Conconi
Ab 1956 fuhr schon kein Porsche 356 A 1500 Super auf dieser Rally mit, da waren dann schon Porsche 550RS (5. Platz u. weitere Plätze) und Porsche 356 A Carrera (14. Platz u. weitere Plätze) das Maß aller Dinge!
Unvollständige Liste von internationalen Rallyes mit Porsche 356 A und 1.-3. Platz.
6. Svenska Rallyt till Midnattssolen 1955
1. Platz Porsche Borgefors Allan – Gustavsson Åke mit Porsche 356 1500
4. Rallye Adriatique 1955
2. Nathan Max – Glöckler Wilhelm mit Porsche 356 A 1300 Super
25. Rallye International de Geneve 1956
3. Beyer Max – Perrot Xavier mit Porsche 356 A Carrera
18. Internationale Rallye Wiesbaden 1956
2. Nathan Max – Denk Paul, Porsche 356 Carrera
18. Rallye International des Alpes 1956
2. Buchet Robert – Storez Claude, Porsche 356 A Carrera
3. Rickert Chuck – Kriplen Dave, Porsche 356 A Carrera
15. Liege-Rome-Liege 1956
2. Buchet Robert – Storez Claude, Porsche 356 A Carrera
5. Rallye Adriatique 1956
1. Strähle Paul Ernst – Wencher Hans, Porsche 356 A 1300 Super
1. Rallye Automovilista Ibérico 1956
3. Abreu Valente José Luís?, Porsche 356 1300 A Super
9. Internationale Tulpenrallye 1957
3. Koks Theo Johannes – Gorris Rob, Porsche 356 A 1600
17. Liege-Rome-Liege 1958
2. Strähle Paul Ernst – Buchet Robert, Porsche 356 A 1500
3. Reip Robert – Velge, Porsche 356 A 1500
Erst ab 1960 tauchten bei Internationalen Rallyes wieder Porsche 356 auf, diesmal aus der B-Serie und sogar unter den ersten drei Plätzen.
Die Mille Miglia-Plakette gibt es übrigens nicht mehr, wenn man dabei sein durfte, bzw. ausgewählt wurde. Heute gibt es bei Teilnahme eine Uhr von Sponsor Choppard im Wert von etwa 2500 Euro, die jedes Jahr anders aussieht. Das Startgeld liegt inklusive Choppard-Uhr bei ca. 10.000,- Euro, dabei sind auch Kost und Logis (Stand 2019).
Die vorhandene Mille Miglia-Plakette macht den Oldtimer auf jeden Fall erheblich teurer, da der Besitzer damit eine Rennhistorie nachweisen kann, mit Matching Numbers noch ein wenig mehr! Schön ist es, wenn man diese Plakette überhaupt zu Gesicht bekommt und auf dem Oldtimer-Rennwagen befestigt ist.
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