Der Mercedes-Benz W 113, auch bekannt als SL-Pagode oder Pagoden-SL, ist ein ikonisches Sportcoupé, das zwischen 1963 und 1971 produziert wurde. Der Name „Pagode“ stammt von der charakteristischen Form des Hardtops, das an die Architektur asiatischer Pagoden mit nach innen gewölbten Dach erinnert. Produziert wurde dieser in den Versionen 230 SL (1963–1967), 250 SL (1967) und 280 SL (1968–1971), bestellbar mit Schalt- oder Automatikgetriebe, Stückzahl 48.912, wobei die meisten in die USA exportiert wurden.
Mit dem Fahrwerk und dem Motor eines Sportwagens,
aber mit dem Komfort einer Reiselimousine
1967, Mercedes-Benz 250 SL „Pagode“ – Original Mercedes-Benz Reklame
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1963, Mercedes-Benz W 113 230 SL Reklame
Lohnt es sich heute noch, einen sportlichen Wagen zu fahren?
1963, Mercedes-Benz W 113 230 SL Reklame
Entstehung
Der W 113 wurde als Nachfolger des W 121 (190 SL) entwickelt und sollte sowohl sportliche als auch luxuriöse Ansprüche erfüllen. Die Entwicklung des Fahrzeugs wurde von dem Designer Friedrich Geiger geleitet, und es wurde auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) 1963 vorgestellt.
Vorteile
– Design: Die Pagode ist bekannt für ihr elegantes und zeitloses Design, das auch heute noch viele Autofans begeistert. Dazu noch crashgetestete Knautschzonen, damals für einen Sportwagen einmalig.
– Komfort: Der W 113 bietet eine komfortable Innenausstattung mit hochwertigen Materialien und viel Platz für Fahrer und Beifahrer.
– Fahrverhalten: Mit einer guten Balance zwischen Leistung und Fahrkomfort ist der SL-Pagode sowohl für lange Fahrten als auch für sportliches Fahren geeignet.
– Technik: Er war mit fortschrittlicher Technik ausgestattet, darunter eine unabhängige Hinterachse und eine leistungsstarke Motorenauswahl.
Nachteile
– Gewicht: Im Vergleich zu anderen Sportwagen seiner Zeit war der W 113 relativ schwer, was sich auf die Beschleunigung auswirken konnte.
– Wartung: Die Instandhaltung kann kostspielig sein, insbesondere bei älteren Modellen, die spezielle Teile benötigen.
Erfolg und Beliebtheit
Der W 113 war besonders in den USA, während er in Deutschland nicht ganz so erfolgreich war. Dies könnte an der starken Konkurrenz durch andere deutsche Hersteller und die Vorliebe für sportlichere Modelle liegen.
Film- und Medienauftritte
Der Mercedes-Benz W 113 hat in verschiedenen Filmen und TV-Serien Auftritte gehabt, darunter „Die Ungeheuer“ und „Die Bourne Identität“ oder im deutschen Film Knockin’ on Heaven’s Door (1997). Seine elegante Erscheinung macht ihn zu einem beliebten Fahrzeug in der Filmindustrie.
Pagode im Motorsport
Ein reinrassiger Motorsportler war die Baureihe 113 noch nie, eher ein Markenbotschafter und Boulevardsportler für Mercedes-Benz als Fortsetzung der SL-Baureihe. Dennoch schickte Mercedes die 230 SL-Pagode mit festgeschraubtem Dach zur Rallye Spa–Sofia–Lüttich vom 27. bis 31. August 1963 auf über 5.500 km öffentliche Straßen. Mit Eugen Böhringer und Klaus Kaiser belegten sie mit der Startnummer 39 nach 90 Stunden Fahrt den wohlverdienten 1. Platz.
Böhringers „Pagode“ war für den Rallyeeinsatz allerdings einiges modifiziert worden. Dazu gehörten größere Tanks, verstärktes Fahrwerk und ein modifiziertes Triebwerk mit 125 kW (170 PS) Leistung statt serienmäßiger 110 kW (150 PS).
Verbreitung
Es gibt keine genauen Zahlen darüber (1. Januar 2015 waren es in Deutschland 4369 Exemplare), wie viele W 113 noch in Deutschland fahren, restauriert werden oder darauf warten, aber viele sind in Sammlerkreisen sehr geschätzt und werden gut gepflegt. Die Pagode hat eine treue Fangemeinde, und es gibt zahlreiche Clubs und Veranstaltungen, die sich dem Erhalt dieses klassischen Fahrzeugs widmen.
MB W 113 technische Daten |
230 SL (113.042) |
250 SL (113.043) |
280 SL (113.044) |
Motor | Sechszylinder-Reihenmotor (Viertakt-Otto) | ||
Motortyp | M 127.II | M 129.II | M 130 |
Motorcode | M 127.981 | M 129.982 | M 130.983 |
Länge x Breite x Höhe | 4282 x 1760 x 1305–1320 mm | ||
Radstand | 2400 mm | ||
Hubraum | 2306 cm³ | 2496 cm³ | 2778 cm³ |
Bohrung × Hub | 82 × 72,8 mm | 82 × 78,8 mm | 86,5 × 78,8 mm |
Verdichtung | 9,3:1 | 9,5:1 | 9,5:1 |
Leistung bei min−1 |
110 kW (150 PS) 5500 |
125 kW (170 PS) 5750 |
|
Drehmoment bei min−1 | 196 Nm 4200 |
216 Nm 4200 |
240 Nm 4500 |
Höchstdrehzahl min−1 | 6500 | ||
Getriebe | 4-Gang-Schaltgetriebe / 5-Gang-Schaltgetriebe / 4-Gang-Automatik | ||
Höchstgeschwindigkeit in km/h | 200 / 200 / 195 | 195 (200) / 200 / 190 (195) | 200 / 200 / 195 |
Beschleunigung 0–100 km/h | 11,1 s / 9,7 s / 10,7 s | 10,0 s / 9,7 s / 10,6 s | 9,0 s / 9,0 s / 9,0 s |
Strömungswiderstandskoeffizient | |||
mit Hardtop | 0,515 | ||
mit Verdeck | 0,481 | ||
offen | 0,610 | ||
Kraftstoffverbrauch (nach DIN 70030 in l/100 km) |
10,2 | 11,2 | 11,4 |
Kraftstofftank | 65 l | 82 l | 82 l |
Kofferraumvolumen | 340 Liter | ||
Reifengröße | 185 R 14 90 H | ||
Bauzeitraum (Vorserie/Hauptserie) | 03.1963 / 07.1963 – 01.1967 | 11.1966 / 12.1966 – 01.1968 | 11.1967 / 01.1968 – 03.1971 |
Stückzahl | 19.831 | 5.186 | 23.885 |
Design W 113: Paul Bracq (Chefdesigner), Béla Barényi und Friedrich Geiger für passive Sicherheit (1994 Aufnahme in Detroit Automotive Hall of Fame, 1999 Auszeichnung „ Autoingenieur des Jahrhunderts“).
Vorgängermodell: Mercedes-Benz 190 SL (W 121 B II)
Nachfolgemodell: Mercedes-Benz R 107
36 Detailfotos verschiedener Mercedes-Benz W 113 wie ich sie bei Oldtimertreffen und Messen zu sehen bekam und sieben Blätter historische Reklame teils mit technischen Daten.
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