.
Ein Platz an der Sonne.
1974, Porsche Reklame/Werbung, Deutschland
Nichts bringt schöner in Fahrt.
1974, Porsche Reklame/Werbung, Deutschland
Seit wann gab das noch einmal, Porsche suchte für den eingestellten Porsche 356 ein günstiges Einstiegsmodell und bekam es durch Handschlag zwischen VW-Chef Heinrich Nordhoff und Ferry Porsche?
Bekannt ist nur, dass sich Enzo Ferrari schon 1962 an den Fiat-Chef Giovanni Agnelli wandte und sich so auf Fiat-Kosten den „Dino“-Motor entwickeln ließ und Fiat daraus die Entwicklung zum Fiat Dino 2000 Spider (1966–1969). Die Ausgangsbasis war ein neues Rennsport-Reglement, das ab 1966 für Fahrzeuge der Formel 2 einen Motor forderte, der in zwölf aufeinander folgenden Monaten mindestens 5.000 Exemplare gebaut werden mussten. Dafür war Ferrari wahrlich nicht gerüstet und damals nur ein Kleinstserienhersteller mit zum Teil Handmanufaktur.
So sah es auch vor über 50 Jahren beim Porsche 914 nach einem perfekten Win-Win-Geschäft aus. Porsche hatte das Know-how über Sportwagen und Motorsporttechnik und Volkswagen als Großserienhersteller konnte so manche Teile wesentlich günstiger herstellen als Porsche. Letztendlich sollte Volkswagen für hohen Absatz mit geringen Fertigungskosten sorgen. Doch als schon am 1. März der erste 914-Prototyp vorgestellt wurde, war der VW-Chef Nordhoff schon schwer erkrankt und starb kurz darauf am 12. April 1968. Weil sein Nachfolger Kurt Lotz und der neue VW-Chef Rudolf Leiding nicht mit der Porsche-Dynastie verbandelt waren, wurden diese mündliche Vereinbarung zwischen Nordhoff und Ferry Porsche nicht anerkannt. Beide waren der Ansicht, VW habe alle Rechte an der Karosserie, weshalb Porsche sie allenfalls gegen Beteiligung an den Werkzeugkosten erhalten würde. Das Preis- und Vermarktungskonzept des 914 war damit bereits vor Beginn der Serienproduktion gescheitert.
Als Kompromiss gründeten VW und Porsche Anfang 1969 für Marketing und Vertrieb des 914 die „VW-Porsche Vertriebs G.m.b.H.“ (kurz VG), die bald vom Stuttgarter Porsche-Gelände ins nahegelegene Ludwigsburg umzog. Dies ist der Grund, wieso Werksfahrzeuge des 914/4 auf Fotos zumeist mit dem Kennzeichen „LB“ zu sehen sind. Uns so sehen dann auch die Logos aus. VW-Porsche Schriftzug bei allem, was aus Osnabrück von Karmann produziert wurde. Bei den 914/6 die nur Porsche baute, hieß es nur Porsche 914 oder 914-6, es gab aber auch den Schriftzug 914-6, dann das VW-Logo und anschließend das Wort Porsche. Beim 914/4 wiederum das goldene Schriftzug-Logo 914, dann das VW-Logo und daneben Porsche, verschiedene Schriftzüge sind ganz unten in der Fotogalerie zu sehen.
Hier einige Seiten an historischer Reklame für den Porsche 914. Darunter ein ausführlicher Bericht aus „hobby“ 6/1972, wie der Industrielle Dr. Ing. Alfred Gerber aus Zürich in den 70er Jahren seinen Porsche 914/6 auf den flüsterleisen Wankelmotor zum 914/Wankel umbauen lies.
Gebaut wurde der VW-Porsche von 1969 bis 1976 und die meisten 914/4 produzierte Karmann in Osnabrück. Die 914/6 wurden bei Porsche mit dem 110 PS (81 kW) starken 2,0-Liter-Sechszylinder-Boxermotor des Porsche 911 T in Stuttgart montiert. Die Porsche 914 die in die USA exportiert wurden hatten nirgendwo ein WV-Logo bekommen und wurden auch nicht als VW-Porsche 914 verkauft. Anders bei Karmann in Osnabrück als VW-Porsche (914/4) wo sie auch als solche durchwegs angeboten wurden. Modellname oder Typ ist wie so oft eben nicht gleich die Verkaufsbezeichnung. Das ist wie z.B. beim Passat B7 (Typ 3C/36) oder Volkswagen Passat (NMS = New Midsize Sedan) der in Nordamerika, China und Südkorea, das billiger als der europäische Passat ist und so auch angeboten wird.
VW-Porsche 914/6 konnte als Zusatzausstattung mit Kotflügelverbreiterungen aus Stahl (M471) bestellt werden und sahen dann aus wie 914/6 GT. Und genauso wurden sie auch im Motorsport eingesetzt. Dazu noch einen Motor mit 179 PS aus dem Porsche 911 2.2 S für ein 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring wie z.B. 1970 oder bei FIA Bergrennen in Trento Bondone. Allerdings waren sie bei Langstreckenrennen wesentlich erfolgreicher als in Bergrennen.
Wobei es auch 2,4-Liter-Sechszylindermotor des Porsche 911 S mit 190 PS gab und den 2,7-Liter-Motor des 911 Carrera mit 154 kW (210 PS), die für die Porsche 916 aber nur 3x und 8x eingebaut wurden.
Beim Marathon de la Route 1970 auf dem Nürburgring kam es zu einem Dreifachsieg und es wurde zum größten Erfolg der 914-Werkswagen. In Europa gewann 1970 ein 914/6 GT vom Team Sonauto die GT-Klasse in Le Mans.
Später gab es dann noch zwei Spezialanfertigungen für Ferry Porsche mit 260 PS und ein Versuchsfahrzeug für Ferdinand Piëch mit 300 PS und der gleichen Bezeichnung 914/8, weil jeweils ein 8-Zylinder-Boxermotor mit 2997 cm³ eingebaut wurde.
Porsche 914/6 = 3.353 Exemplare bei Porsche produziert
Porsche 914/6 GT = 32 Exemplare (auch Porsche 914/6 R genannt)
Porsche 914/8 = 2 Exemplare
Porsche 916 = 11 Exemplare (Breitbau mit individueller Inneneinrichtung)
Porsche 914/4 = 115.631 Exemplare bei Karmann produziert
Gesamtproduktion: 118.978 Fahrzeuge (1969-1975)
Porsche 914/6 technische Daten
Modell: Porsche 914/6
Motor: 2,0-Liter-Sechszylinderboxer
Getriebe: manuelles Fünfganggetriebe, Hinterradantrieb
Leistung: 80 kW, 110 PS
Drehmoment: 156 Nm
0-100 km/h: 10 s
Vmax: 201 km/h
Verbrauch: 13,5 l
CO2-Ausstoß: 313 g/km
Leergewicht laut EU-Norm: 980 kg
Länge: 3.980 mm
Breite: 1.650 mm
Höhe: 1.240 mm
Preis 1969: 19.980 Mark
Preis 1970 für 914/4 ohne Sonderausstattung: 12.250 DM
Preis heute 914/6: ca. 70.000 Euro, Zustand 2
Hier die damalige Verkaufsausschreibung in 2020 aus mobile.de für den gelben Porsche 914/6 Breitbau, Fotos sh. unten.
Erstzulassung 09/1970
59.000 km
Benzin
132 kW (179 PS)
Schaltgetriebe
Preis 67.999 €
Weitere technische Daten
Hubraum: 2.200 cm³
Anzahl der Türen: 2/3
HU: 10/2021
Farbe: Gelb
Innenausstattung: Schwarz
Ausstattung: Fuchs-Leichtmetallfelgen
Fahrzeugbeschreibung
Originaler 914/6 (FIN : 9141430030) mit eingebautem und eingetragenem 911 2.2 S Motor. Der Wagen wurde vor einigen Jahren neu aufgebaut und dabei wurde der Wagen auf Breitbau mit originalen 916er Porsche Blechteilen umgebaut. Desweiteren ist ein Überrollbügel von Heigo montiert. Der 914er befindet sich technisch und optisch im Topzustand. Seit 1991 nur 4 Besitzer, vor 17′ km wurde der Motor komplett revidiert, alle Rechnungen und Belege vorhanden. Desweiteren existiert ein kompletter Leitz Ordner voll mit Belegen, die bis ins Jahr 1991 zurück gehen. Im letzten Oktober bekam der Wagen einen neuen grossen Service inklusiver Tüvabnahme. Ein aussergewöhnlicher 914er mit super Fahrleistungen und toller Optik!
Hier weitere ca. 41 unbearbeitete Fotos von verschiedenen Porsche 914, sowie ich sie unter anderem bei Oldtimertreffen und Oldtimermessen vorgefunden habe.
Wußten Sie auch,
dass der 914 in den USA im Jahr 1970 zum „Importauto des Jahres“ gewählt wurde und dass beim „Kampf der Zwerge“ die Porsche 914/6 auch heute noch bei diversen Club-Rennen und der Historic Trophy oder bei den 24 Stunden Classic auf dem Nürburgring zu sehen ist?
Kunstbilder / Oldtimer Poster kaufen:
Für Bestellungen einzelner Poster/Plakate biete
ich verschiedene Formate unter Oldtimer Poster an.
I offer different formats and sizes for the Poster.
To ordering click the following link: prices (Preise).